16.35 (PS) XANDRIA

Auch Xandria sind bereits alte Bekannte auf dem Breeze. Der letzte Auftritt hier dürfte vor allem Sängerin Lisa noch in Erinnerung sein, da sie in schwarzer Lackmontur gekleidet in der prallen Sonne ihre Show absolvieren musste. Die Sängerin, deren Haare inzwischen schwarz statt wie bisher knallrot gefärbt sind, ist Dreh- und Angelpunkt der Show. Ihre betörende Opernstimme fügt sich ohne kitschig zu klingen perfekt in den Sound der Band ein. Die Songs der Formation sind eingängig und bestechen durch einen gewissen Pop-Appeal. Die Sängerin hatte sichtlich gute Laune und lächelte dem Publikum permanent charmant zu. Ihre Stimme taugt aber nicht nur zum engelhaften Singen sondern kann auch anders, wie sie mit kurzen tiefen Grunts bewies, die sogar einige Death Metal-Shouter alt aussehen ließen. Über mangelnden Publikumszuspruch konnte sich die Band ebenfalls nicht beschweren. Coole Show, diesmal sogar ohne Hitzschlag.

00.10 (PS) PAIN

Der Schwede Peter Tägtgren ist ein immer gern gesehener Gast auf dem Summer Breeze – ob nun mit seiner Band Hypocrisy oder mit seinem Projekt Pain, mit beiden war er früher hier schon aufgetreten. Dem Projektnamen entsprechend ging er natürlich auf der Painstage an die Arbeit und hatte als abschließender Act des Jubiläumsfestivals die perfekte Position erwischt. Die sehr eingängigen Kompositionen und Refrains in Verbindung mit dem messerscharfen Riffing und allerlei Elektronika eigneten sich hervorragend um noch einmal so richtig abzutanzen. Als Dekoration prangte im Bühnenhintergrund ein sehr stylishes vierbahniges Backdrop mit dem Bandschriftzug. Beim letzten Breeze-Gastspiel hatte Tägtgren noch zwei Frauen an Bass und Gitarre neben sich auf der Bühne, mittlerweile sind da aber wieder Männer am Start. Die assistierten dem charismatischen Frontmann perfekt und besonders der Basser präsentierte unglaublich heftiges Headbangig zu den Songs. Den zweiten Zugabe-Song moderierte Peter mit „Turn On The Fuckin Mobile“ an und tatsächlich startete „Shut Your Mouth“ mit einer Klingelton-artigen Passage. Das Publikum nahm dem Sänger teilweise die Arbeit ab und zeigte sich textsicher, bevor „Shut Your Mouth“ dann zwar das Ende des Auftritts aber nicht das des Festivals markierte. Aus Anlass des Jubiläums gab’s nämlich noch ein mehr als imposantes Feuerwerk, das sich auch die Band, seitlich auf der Bühne stehend bewundernd anschaute.

21.55 (PS) CALIBAN

Mit Caliban hatte sich das Breeze-Team erneut die wohl populärste deutsche Metalcore Band auf das Festival geholt. Sie wurden von ungeduldigen Fans bereits während der Oomph!-Show lautstark herbeigerufen und fingen auch direkt an, als ihre Zeit gekommen war. Die Jungs waren im schicken Einheitslook in weiße Shirts mit aufgemalten roten Einschusslöchern gehüllt und machten von der ersten Sekunde an mächtig Druck. Ein enormer Moshpit ließ da nicht lange auf sich warten. Erneut war es das Publikum, das die Band zur Durchführung einer Wall Of Death nötigte und nicht wie üblich andersherum. Diese war jedoch so enorm wie bei keiner anderen Band auf dem Festival. Sänger Andy Dörner teilte die Massen ganz kreativ in Perser und Spartaner, was dann auch direkt zu lautstarken „Sparta! Sparta!“-Rufen führte. Auch der spätere Circle Pit war riesig. Mit dem melodischen Gesang hatte die Band wie immer leichte Schwierigkeiten, machte dieses Manko aber durch munteres Stageacting wieder wett. Als die Klampfer ihre Instrumente umdrehten, konnte man dort „Kill This Place“ lesen. Eine Aufforderung, der das Publikum nur zu gerne nachkam. Geboten wurde hauptsächlich neueres Material, was einigen Old-School-Fans sicher sauer aufgestoßen ist. Interessanterweise gab’s aber auch nur einen Song vom neuen Album. Trotzdem war ihr Auftritt ein einziger Siegeszug, der absolute Verwüstung und selige Fans hinterließ.

20.50 (MS) OOMPH!

Oomph! können auf dem Breeze getrost zu den Exoten gezählt werden. Allerspätestens jedoch seit Stefan Raabs Song Contest dürfte die Band einige neue Fans gewonnen haben, was sich auch an dem prall gefüllten Bühnenvorraum zeigte. Nicht wenige waren offensichtlich nur wegen dieser Band angereist. Der Bühnenaufbau wurde leicht modifiziert, so dass Schlagzeug und Bassist (der auch den Sampler bediente) nebeneinander je ein Podest hatten. Die Musiker waren allesamt in schwarze Priesterroben gehüllt, während Frontmann Dero in einer weißen Zwangsjacke auftrat. Dieser mimte auf der Bühne mit seiner Gestik den sympathischen Psycho und nahm gleich zu Beginn sein erstes Bad in der Menge. Die Band könnte ohne Probleme bei der Meisterschaft zum Synchronhüpfen antreten. Auch die blau leuchtende Gitarre war ein Blickfang. Gegen Ende der Show rutschte Sänger Dero im Eifer des Gefechts von der Bühne, als er von einem erneuten Bad in der Menge wieder zurück zu seinen Kollegen wollte. Glücklicherweise ist ihm aber nichts passiert und er sang souverän weiter. Die Truppe bot ein gelungenes Set mit allen Hits, die die Band mittlerweile auf Lager hat, inklusive dem kürzlich indizierten „Gott ist ein Popstar“, zu dem es eine entsprechende Ansage für Meinungsfreiheit und gegen Zensur und Faschismus gab. Das Publikum feierte die Band entsprechend ab. Zum Schluss, als seine Musiker schon abgegangen waren, gab es von Dero noch eine A Capella-Solo-Gesangseinlage einer Frank Sinatra-Coverversion mit reichlich Feuerzeugen im Publikum, die dann aber leider aufgrund der schon überschrittenen Spielzeit und dem Beginn von Caliban auf der Nachbarbühne, abgebrochen werden musste.

20.00 (PS) MOONSORROW

„We Are Moonsorrow And The Next Song Is About Total Fucking Darkness!“ Allesamt mit (Kunst-)Blut bespritzten Gesichtern, brachten die Finnen von Moonsorrow brachialen Doom über das Summer Breeze. Träge Lavariffs trafen auf Black Metal-Riffing, Death Metal-Grunts und nordische Folklore sowie alleszermahlende, walzende Blastbeatattacken vom sehr versierten Schlagzeuger. Die überlangen Songs sorgten für eine düstere und einnehmende Atmosphäre, wobei diese immer wieder durch die eingeflochtenen, fast schon fröhlichen Keyboardpassagen relativiert wurde. Melodischer Gesang bot einen gelungenen Kontrast zum ultraderben Gebrüll. Das Publikum feierte die Jungs gebührend ab, auch wenn der Sound nicht gerade als Party Musik bezeichnet werden konnte. Überraschenderweise glänze die Band mit soliden Deutschkenntnissen und sammelte so zusätzliche Pluspunkte.

18.55 (MS) DARK TRANQUILLITY

Ein imposantes, düsteres Backdrop samt Bandlogo ließ keinen Zweifel daran, wer auf der Hauptbühne die nächsten 60 Minuten am Drücker war. Ist ihr letzter Auftritt Manchem vielleicht noch eher zwiespältig in Erinnerung, hatten die Schweden dieses Jahr offensichtlich einen sehr guten Tag erwischt. Jeder in der Band gab bereits ab dem Opener „Terminus“ sein Bestes, sogar der auf einem separaten Riser neben dem Schlagzeug untergebrachte Keyboarder war oft am Bangen und bald auch am Schwitzen. Teile der Band hatten zuvor mit Staunen den Siegeszug der Apokalyptischen Reiter erlebt und sich vielleicht vorgenommen, ebenfalls alles zu geben. Selbst das Gesicht von Sänger Mikael Stanne passte sich farblich mehr und mehr seiner roten Lockenpracht an. Als sie etwa in der Mitte ihres Sets schon den sonstigen Abschlusssong „Final Resistance“ anstimmten, beeilte sich der Fronter, zu betonen, dass der Song heute ausnahmsweise mal nicht den Schlusspunkt setzen würde. Er freute sich in einer weiteren Ansage auch ausdrücklich über die fantastischen Publikumsreaktionen und die vielen Shirts von ihnen in der Meute. Vor „Focus Shift“ ließ er sich sogar kurz zu einer Crowdsurfing-Einlage auf dem Publikum hinreißen. Eine mehr als gelungene Show, die die Band mit „The New Build“ abschloss.

18.10 (PS) TANKARD

Das Frankfurter Thrash-Urgestein legte fulminant los, es war sofort viel Bewegung auf und vor der Bühne und unter dem Bandschriftzug prangte auf ihrem Backdrop natürlich der dazugehörige Bierkrug. Gleich der zweite Song war mit „Zombie Attack“ ein Klassiker, dem gegen später natürlich auch noch Perlen wie „Chemical Invasion“ und „Empty Tankard“ folgten. Fronter Gerre machte zu Anfang dann auch gleich eine Rechnung auf, die in der Folge auch aufgehen sollte: „10 Jahre Summer Breeze = ne geile Party!“. Später monierte er, dass sie immer auf der kleineren Bühne spielen müssten, hatte aber auch gleich eine augenzwinkernde Erklärung parat: „Wir sind zu schmal für die Mainstage!“. Trotz beachtlicher Plautze legte der Sänger aber lange Wege zurück, er und seine Band sind wohl, wie ihr bevorzugter Fußballverein Eintracht Frankfurt auch, lange dabei und nicht unterzukriegen. Am Schluss des Auftritts begab sich Gerre dann tatsächlich vorne in die Menge zum Crowdsurfen, verschwindet aber sofort zwischen den Leuten und tauchte dann etwas später ganz hinten beim FOH wieder auf.

17.20 (MS) DIE APOKALYPTISCHEN REITER

Wie Finntroll am Vortag genießen auch Die Apokalyptischen Reiter auf dem Summer Breeze „Hausband“-Status. Wie immer hatte sich die Band so einiges einfallen lassen um ihren Auftritt für alle Beteiligten unvergesslich zu machen. Keyboarder Dr. Pest wurde mit seinem Instrument in einen riesigen Vogelkäfig gesteckt, hatte seine bekannte Ledermaske auf und sich dazu auch noch ein passendes, mit Nieten besetztes Unterhöschen übergestreift. Hinter dem Drummer prangte ein riesiges Backdrop und links und rechts standen noch Aufsteller im Design des aktuellen Albums. Bei „Seemann“ wurde dann ein Mädel aus dem Publikum auf die Bühne gebeten, denn der Seemann brauchte ja schließlich eine Braut. Die durfte sich die Sache dann zunächst gemütlich auf dem Drumriser sitzend anschauen und tanzte später mit Sänger Eumel kurz über die Bühne. Beim nächsten Song „The Iron Fist“ war dann aber Schluss mit gemütlich, da wurde sie nämlich mit Handschellen zum Keyboarder in seinen Käfig gekettet. Der ganz eigene Mix der Band aus Metal, Folk und Chaos begeisterte die Massen, es gab kaum jemanden, der nicht mitfeierte und von den Massen, die die Band vor die Hauptbühne zog und zum Mitmachen animierte, konnte sie es durchaus auch mit den Headlinern aufnehmen! Es folgte ein Tribal-Drumming-Part, bei dem die Musiker je noch eine riesige Trommel aus ausgehöhlten und bespannten Baumstämmen vor sich hatten und rhythmisch darauf eindroschen. Das war aber immer noch nicht alles, was die Band auf Lager hatte, im weiteren Verlauf gab’s Spielzeug für die Meute in Form riesiger, Igluzelt-großer blauer Ballons, die minutenlang über die Zuschauer tanzten. Und als Höhepunkt wurde eine Art Regatta veranstaltet. Dafür wurden vier Leute aus dem Publikum auf die Bühne gebeten, die je ein Schlauchboot bekamen, mit dem es galt, möglichst schnell von der Bühne über die Hände und Köpfe des Publikums zum FOH-Turm und wieder zurück auf die Bühne zu kommen – was auch tatsächlich funktionierte! Beim finalen „Ghostriders In The Sky“ schafften es dann an die 50 Zuschauer auf die Bühne, wo sie mit der Band zu einem wild hüpfenden und glücklich grinsenden Haufen verschmolzen. Nicht zu vergessen der Herr im Schottenrock, der dann auch prompt den Beweis antrat, dass er standesgemäß nichts drunter hatte. Beim Abgang von der Bühne gab’s für die 50 Ausdruckstänzer vom Keyboarder dann noch liebevoll mit der Peitsche auf den Hintern. Unfassbar, wie wollen die das jemals toppen?

11.00 (MS) SYNCRONOMICA

Den deutschen Blackmetallern von Syncronomica oblag die Aufgabe des täglichen Weckdienstes. Einige Frühaufsteher waren tatsächlich gekommen um zu dem symphonischen Black Metal mit teilweise deutschen Texten die Matten kreisen zu lassen. Der Band war leider nicht viel Zeit vergönnt und sie konnte so nur vier ihrer überlangen Songs darbieten. Sägende Gitarrenriffs und epische Keyboardteppiche trieben nach und nach die Müdigkeit aus den Gesichtern der Anwesenden. Der Frontmann löste sich zwischen den Songs immer wieder mal vom ultrabösen Image und bedankte sich sogar sehr freundlich beim Publikum.

15.45 (MS) HARDCORE SUPERSTAR

Hardcore Superstar aus Göteborg gehen glatt als die skandinavischen Mötley Crüe durch. Der Gitarrist betrat mit Mantel und Generalsmütze die Bühne und auch die anderen Bandmitglieder punkteten durch ausgefallene Optik. Dicke Sonnenbrillen, Kopftücher, Boots, Tücher, Ketten…das volle Sleaze Rock-Programm eben. Auch die Bühnenaufbauten mit Aufstellern, Boxenwänden und riesigem Backdrop konnten sich sehen lassen. Soundtechnisch bot die Band fette Rocksongs irgendwo zwischen dreckigen Backyard Babies, Guns´n`Roses und Mötley Crüe. Schweinerock meets Glam meets Sleaze. Die Jungs hatten das immer zahlreicher werdende Publikum fest im Griff und feierten eine Riesenparty. So laut waren die Publikumsrufe heute seither noch nicht. Am Ende des Sets wurde die Band noch mal für eine Zugabe vom Publikum zurück auf die Bühne gepfiffen. Die Songauswahl konzentrierte sich auf das aktuelle Album. Die Band verlieh dem Summer Breeze einen willkommenen Farbklecks.

15.05 (PS) BLITZKID

Am frühen Mittag bestiegen die Amis von Blitzkid als erste und einzige Punkband des Festivals die Pain Stage. Horror-Punk hatten sie sich auf die Fahnen geschrieben, um genau zu sein. In bester Misfits-Manier war das Trio blass geschminkt und mit Blutspritzern dekoriert. Ihr flotter Schrammelpunk erinnerte natürlich auch stilistisch stark an die großen Vorbilder. Die hymnischen Songs gingen schnell ins Ohr und ebenso schnell auch in die Beine. Das Breeze-Publikum, was ja traditionell keine Berührungsängste mit Punkrock hat, fand schnell Gefallen an dem Sound und es bildeten sich kleine Pogo-Pits. Die Band, die zum ersten Mal in Europa spielte, war sichtlich überwältigt von den Reaktionen und lobte Europa für seine Offenheit. Der Bassist beschloss kurzerhand, dass er beim letzten Song lieber singen und ein Bad in der Menge nehmen wollte und fragte das Publikum, wer denn Bass spielen möchte. Ein Freiwilliger war schnell gefunden und die simple Grifffolge schnell erklärt. So brachten Blitzkid ihren coolen Auftritt mit einem spontan rekrutierten Bandmitglied zu Ende.

14.25 (MS) COMMUNIC

Die Band hat mir ihrem letzten Album in nahezu allen relevanten Magazinen Höchstnoten und -platzierungen eingeheimst und es herrschte somit gespannte Erwartung auf die Liveumsetzung im Publikum. Die Band hatte im Gegensatz zu allen anderen Bands die Backline viel weiter vorgezogen und erschien mit „nur“ drei Mann für eine Power Metal-Band fast unterbesetzt. Die Norweger schafften es trotzdem wuchtig aus den Boxen zu kommen, was aber leider nicht zu ähnlich großem Bewegungsdrang im Publikum führte, wie ihn beispielsweise Maroon vor ihnen erzeugt hatten. Dank der bekannten „Say Yeah!“-Spielchen motivierte Sänger/Gitarrist Oddleif Stensland, dessen Stimme latent an Warrel Dane von Nevermore erinnerte, dann aber doch noch ein paar der Anwesenden zum Mitmachen.

13.50 (PS) MAROON

Als die Band vor ein paar Jahren erstmals auf diesem Festival gespielt hat, war sie eine der ersten Bands auf der Painstage und hat damals wortwörtlich und im übertragenen Sinne viel Staub aufgewirbelt. Keine Ahnung, ob sich Sänger Andre, aka. Laus Kinski, daran erinnert hat. Als er jedenfalls beim Gang zur Bühne auf eine große Matschpfütze traf, warf er sich direkt hinein und gönnte sich vor der Show noch eine Ganzkörper-Wellness-Behandlung mit „Heilschlamm“. Es war schwer zu sagen, wer denn nun mehr motiviert war, die Band oder das Publikum, jedenfalls ging es direkt ab dem ersten Ton richtig zur Sache, die Meute moshte, hüpfte, klatschte, brachte diverse Crowdsurfer auf den Weg und erzeugte schon nach kurzer Zeit ‘nen imposanten Circle Pit. In seiner ihm eigenen Art dirigierte der Sänger die Massen – ob nun Moshpit oder „Hoch die Krüppelfinger“, seine Ansagen wurden umgesetzt. Selbst ein brandneuer Song vom nächsten Album wurde begeistert aufgenommen. Beim abschließenden „Wake Up In Hell“ kam’s zur bis dato größten Wall Of Death des Festivals und der Fronter begab sich gegen Ende des Songs sogar in den Graben, um dort, von der Security gestützt und auf der Absperrung stehend, mit den ersten Reihen die Texte zu brüllen. Und als cooles I-Tüpfelchen verabschiedete sich die Band mit dem bekannten „Creeping Death“-Part von Metallica.

13.15 (MS) SECRETS OF THE MOON

Nach atmosphärischem Intro startete die Band in ihre Show – nicht ohne eine kurze Ansage ihres Fronters „Summer Breeze, entschuldigt das beschissene Wetter!“ – Sonne und Black Metal gehen eben nicht so optimal zusammen. Die Band war aber durchaus um Atmosphäre bemüht, sowohl ein Backdrop als auch zwei Aufsteller vor der Backline belegten das. Im Gegensatz zu seinen engagiert langhaarigen Kollegen wirkte der zweite Gitarrist eher unbeteiligt, machte kaum etwas aus seiner Sender-Bewegungsfreiheit und hatte sich sogar ne Fluppe in den Mundwinkel gesteckt. Über weite Strecken gab’s atmosphärischen Black Metal, nur gelegentlich wurde richtig aufs Gas bzw. die Geschwindigkeitstube getreten – dafür war es an anderer Stelle dann schon wieder fast Doom-artig. Eine vielseitige Band!

12.40 (PS) MACHINEMADE GOD

Als erste Metalcore Band betraten heute Machinemade God aus dem Osten der Republik die Pain Stage und legten sehr mutig direkt mit einem brandneuen Song von ihrem noch nicht erschienenen Album „Masked“ los. Dieser zeigte die Band auch gleich von ihrer melodischen Seite. Gitarrist Sky übernimmt hier den hitverdächtigen melodischen Gesang. Die Band gab alles, hetzte über die Bühne, sprang, moshte und stampfte was das Zeug hielt. Im Publikum bildete sich ein erster kleiner Moshpit und der Song „Kiss Me Now, Kill Me Later“ war den Anwesenden offensichtlich bestens bekannt und so übernahmen sie gleich die Crewshouts. Nach leider nur sechs Songs war die Show leider viel zu früh zu Ende.

12.05 (MS) JUSTICE

Am Mittwoch hatten Justice im Partyzelt bereits einen vierstündigen Marathon-Auftritt hingelegt, der hauptsächlich aus Coversongs bestand. Jetzt gab sich die Band also erneut die Ehre auf dem Breeze. Dieses Mal auf der Hauptbühne und ausschließlich mit eigenen Songs. Als Intro ertönte die Musik der Western Serie Bonanza. Das eigene Material der Band klingt stilistisch ebenso vielschichtig wie ihr Coverprogramm und geht am ehesten als eine Mischung aus Thrash, Power und Death Metal durch. Die bewegungsfreudige Band hatte sichtlich Spaß an ihrem Auftritt und auch das Publikum ließ sich nur zu gerne anstecken. Optischer Blickfang war neben dem roten Bart des Bassisten vor allem der Frontmann, der über die Bühne fegte wie ein Wirbelwind und den man auch ab und an bei anderen Bands als Zuschauer seitlich an der Bühne sah – den Auftritt von Nevermore hat er z.B. komplett seitlich miterlebt und -gesungen.

11.30 (PS) HELRUNAR

Auf der Pain Stage startete der Samstag wie der Freitag endete, nämlich mit Black Metal. Dieses Mal nicht wie Dark Funeral aus Schweden sondern aus Deutschland und auch deutlich weniger martialisch, denn die Münsteraner haben deutliche Pagan-Schlagseite. Helrunar verzichteten auf Rüstung und Corpsepaint und beschränkten sich aufs grimmig Dreinschauen. Musikalisch ließ es die Band ebenfalls gezügelter aber kaum weniger fies angehen. Deutlich zu spüren war der Thrash Metal-Einfluss im unterkühlten Riffing. Die Texte waren komplett auf Deutsch gehalten und im schon gut gefüllten Vorraum der Bühne waren einige textsichere Fans zu erspähen.