Als Abschluss des ersten Tages gab’s auf der Pain Stage noch mal großes Kino in Form der vielköpfigen Formation HAGGARD. Treue Besucher erinnern sich vielleicht daran, dass die Band ja schon einmal auf dem Summer Breeze zu Gast war, damals gab es aber nur eine Bühne… Und wie auch damals, wurde ihnen auch heuer ein warmer Empfang bereitet. Diese Band einfach nur als weitere Mittelalter-Combo abzuurteilen, würde ihr bei weitem nicht gerecht werden. HAGGARD machen es dem Zuhörer aber auch nicht leicht mit Kategorisierungen. So wurde auch heute von Klassischem zu Mittelalterpassagen, zu skandinavischen Traditionals und gar zu Death Metal-artigem gewechselt. Das alles mit einem veritablen Orchester, das neben der klassischen Rockbesetzung aus einem 5-köpfigen Streicherblock, einer Klarinette, einem Keyboard, Percussions und sogar drei Back-Up-Vocals bestand, die sich stellenweise in opernartige Höhen schraubten – da ging es reichlich eng zu auf der kleineren der beiden Bühnen. Die Damen trafen den Ton zwar nicht immer einwandfrei (Siehe „Herr Mannelig“), dem Volk vor der Bühne gefiel es aber offensichtlich sehr gut, trotzdem die Band gerade in den gesungenen bzw. gesprochenen Passagen fast über den kompletten Auftritt mit argen Rückkopplungen zu kämpfen hatte – bei der Masse an Musikern ist das Zaubern eines tadellosen Sounds aber sicher auch kein Zuckerschlecken… Mit „Awakening The Centuries“ verabschiedete sich die Combo – viel zu früh für viele Zuschauer, die wohl gerne noch weiter zu Live-Musik gefeiert hätten, jetzt aber ca. 11 Stunden warten mussten. Der Schluss war dann auch gezwungenermaßen sehr schroff, denn die Technik war aufgrund der strengen Auflagen gezwungen die Spielzeit genau einzuhalten, und da die Band sich nicht daran hielt, wurde ihr quasi der Saft abgedreht… deswegen hängen auf der Bühne auch deutlich sichtbar Uhren, da darf sich eigentlich keine Band beschweren und somit war die Schuld für das abrupte Ende auch auf Seiten der Band zu suchen.