Für viele waren sie der gar nicht so heimlich Headliner des Abends: HYPOCRISY. Die Schweden um Ober-Sympath Peter Tägtgren hatten das Publikum von der ersten Sekunde an voll im Griff. Gestartet wurde mit der Granate Rosewell ´47 vom Abducted Album und im Laufe des 50minütigen Gigs kamen sowohl alte Todesblei- als auch aktuelle Hits des Albums Catch 22 zum Einsatz. Die Band genoss ihren Auftritt sichtlich, der Anblick hunderter bangender Köpfe war auch wirklich überwältigend, zusätzlich wurde es im Laufe der Show langsam dunkel und so kam auch die Lightshow mehr und mehr zur Geltung. Mit Fractured Millenium schlossen sie einen Gig ab, der mit leichten Abzügen im Soundbereich die Höchstnote verdient und wohl keinen enttäuscht hat.
Wer letztes Jahr auch schon dabei war und zudem früh aufgestanden ist, der erkannte die Bühnenaufbauten auf der Pain Stage wohl gleich wieder: richtig, RED AIM waren inklusive ihrem Leichenwagenanhänger wieder mit am Start und dieses Mal sogar mit einem würdigen Platz im Line-Up. In den gewohnten Flammen-Uniformen und mit ordentlich Bananen-Munition ausgestattet waren die Jungs um Sänger Dr Rogers erneut angetreten um arschzurocken und mit dem ein oder anderen Scherz ein Lächeln zu provozieren (Songtitel wie Kneel down and blow for forgiveness sprechen da wohl für sich). Wüstenrock mit ordentlich augenzwinkerndem Metal und zwei bombigen Coverversionen (Trooper von Maiden – komplett vom Publikum der ersten Reihen gesungen; Rock you like a hurricane von Mützen-Klaus und den Hannoveranern als Zugabe) – volle Breitseite Fun!
Wie auch die Schinder vor ihnen, hatte auch EDGUY eine schlechte Nachricht für die Fans: Die Band wird wohl für die nächsten zwei Jahre pausieren. Umso enthusiastischer wurde die Melodic-Metal Band um Front-Kasper Tobi über die 60minütige Spielzeit angenommen. Das (alkoholisierte?) Publikum machte auch nochso abwegige Mitsing- und Jodel-Spielchen willig mit und feierte die Band nach Strich und Faden ab. Highlights im Set waren unter anderem „Headless Game“ und „Vain Glory Opera“, imposante Bühnenaufbauten sowie perfekter Sound und ebensolches Licht taten ihr übriges zum rundum gelungenen Gig.