Mit leichter, sturmbedingter Verzögerung startete die erste Band den Reigen des diesjährigen Festivals. Und selbst unvorbereitete Besucher dürften recht schnell erkannt haben, was hier jetzt passieren würde; es stand nämlich ein riesiger Kampfsport-Ring mittig vor der Bühne. Frenetisch von der Meute herbeigeschrien startete Mastermind Carlos Martinez mit seiner bis in die Haarspitzen motivierten Band die Show. Schon bei den ersten zwei Songs war er immer wieder auf dem Steg anzufinden, der die Bühne mit dem Ring verband, die Action startete hier aber erst richtig mit dem erstmaligen Auftritt des Ansagers, der den Auftaktkampf vorbereitete. Die Kämpfer hatten jeweils eigene, von der Band gespielte, Einmarsch-Tracks (u.a. „Seek And Destroy“ und „Walk“) was beim Publikum natürlich immer für ordentlich Stimmung sorgte. Diese Mischung aus Metal und Wrestling erwies sich jedenfalls schnell als optimale Paarung und auch die immer wieder während der Songs lasziv mitposierenden leichtgeschützten Ladies sorgten für zusätzlich Eyecandy.
Nach dem eröffnenden Wrestlingspektakel gings mit den New Yorkern von TRAGEDY direkt unkonventionell weiter. In liebevoll gestalteten Outfits mit viel Liebe zum Detail (aufgemalte Tattoos, Leuchtsohlen-Schuhe, Acrylglasgitarre usw.) und zu massig Pailletten, Fransen und Kajal stand auch die leidenschaftliche Performance nicht hinter den Outfits zurück. Im Fokus ihrer Bearbeitungen steht bekanntlich das Schaffen der BeeGees, es gab aber auch Songs diverser anderer Acts zu hören, u.a. von Toto, den Weather Girls oder auch Neil Diamond. Wobei bei letzterem natürlich auf King Diamond verwiesen wurde und der Hit der Weather Girls smarterweise mit Slayers „Reign In Blood“ eingeleitet wurde. Der „Bandsklave“ Lance war wieder als Animateur, Mädchen für alles bzw. Depp vom Dienst an Bord und trug erneut seinen gewohnten Matrosenanzug. Nach einem umjubelten Set kehrte die Band noch für ein Karaokeset zurück und überzeugte auch hier auf ganzer Linie.